Aktueller Pressebericht vom 6.02.2008
Ausgesetzte Hunde in Heide
Von Nachrichten-Mitarbeiter Stefan Schaum
Baesweiler (an-o) - Bei Monika Virchow ist eine stramme Erkältung im Anmarsch.
Die fing sich die Verhaltenstherapeutin für Vierbeiner in der Teverener
Heide ein. Und dazu zwei ausgesetzte Hunde.
"Huskie" und "Wolf" spielen jetzt in ihrem Garten; doch da können sie nicht
bleiben.
Es war eine recht abenteuerliche Fangaktion. Von einer Bekannten erfuhr
Monika Virchow, die in Beggendorf eine Praxis für Tierheilkunde und Hundeerziehung
betreibt, von den streunenden Hunden aus Teveren. Seit mehreren Tagen schon
liefen ein Wolfspitz und ein Huskie dort umher und ließen sich von Spaziergängern
füttern.
Pirsch zu den Rüden
Die Tierfreundin fuhr hin und pirschte sich an die zwei Rüden ran. Ganz
vorsichtig, denn die Hunde waren scheu. "Ich musste mich längere Zeit neben
sie auf den Boden legen, um ihr Vertrauen zu gewinnen", sagt sie. Der Boden
war eiskalt, daher die Erkältung.
Doch die Methode war erfolgreich. Der Huskie kam als erster, ließ sich
in den Arm nehmen und in den Wagen setzen. Der Wolfspitz brauchte zusätzliche
"Ermunterung"; ihm mischte Monika Virchow ein wenig Beruhigungsmittel ins
Futter.
"Jungs", so ruft sie die beiden Hunde schlicht, oder "Huskie" und "Wolf",
denn ihre wirklichen Namen kennt Monika Virchow ja nicht. In niederländischen
Tierheimen ermittelte sie die Herkunft der Hunde. Vermutlich stammen sie
von einem Züchter, der rund 16 Tiere aussetzte - und sich mit unbekanntem
Ziel absetzte. 14 Hunde konnten bereits eingefangen werden und leben nun
in Heimen. Das will Monika Virchow "Huskie" und "Wolf" ersparen. "Ich suche
verantwortungsvolle Tierfreunde, die ihnen ein Zuhause geben", sagt sie
(02401 96105). Die beiden gehen möglichst nur im "Doppelpack" weg, denn
sie tollen jetzt schon nur noch munter miteinander.
Die Jüngsten sind sie nicht mehr. "Um die sechs Jahre", schätzt Monika
Virchow nach Beschau der Gebisse. Und noch einen kleinen Haken gibt's:
Die beiden verstehen offenbar nur Niederländisch, reagieren wenig verständnisvoll
auf "Sitz" in deutschem Kommandoton.
"Da muss man halt umdenken", rät Monika Virchow. Eines will sie auf keinen
Fall: "Die beiden sollen nicht als spontanes Geschenk unterm Weihnachtsbaum
liegen. Wer die Hunde übernimmt, muss verantwortungsbewusst sein!"
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